Mittwoch, 3. Oktober 2012

Letzer Samstag. Luisa und ich wollen auf eine Party, sind schon gut angetrunken, was eigentlich nicht geplant war. Es waren zwischen sechshundert und siebenhundert Leute da, beide Geschlechter in etwa gleich aufgeteilt. Solang mussten wir noch bei keiner Party anstehen um rein zu kommen. Bestimmt dreißig Minuten in der Kälte. Und dann sind wir drin. Ich bin total aufgeregt, weil ich niemand erkenne. Ich fühle mich total verloren, so viele Menschen, ich weiß nicht, wo ich hin muss um zur Garderobe zu gelangen, geschweige denn zur Toilette oder in einen der beiden Floors. Und dann sehe ich ihn. Felix.  Als erstes Gesicht, dass ich erkenne, muss er sein, natürlich. Er grinst, kommt auf mich zu und umarmt mich. Es ist so wundervoll seine Nähe zu spüren, sein Körper an meinem und dann lässt er mich auch schon los, wir wechseln ein paar Worte. Kurze Zeit später sagt er, dass er den anderen hinter her muss. Und ich weiß nicht, wie mir geschieht, ich muss mich an die Wand stellen und realisieren, dass er mich gerade in seinen Armen gehalten hat. Luisa versucht mich wieder aufzubauen und dann gehen wir erst zur Garderobe und dann zum ersten Floor. Wir tanzen als gäbs kein Morgen mehr. Ich schließe die Augen, vergesse die Welt für einen Moment. Als ich sie wieder öffne, sehe ich Felix wie er mit einem Mädchen tanzt, er sieht zu mir rüber und drückt seinen Körper noch enger an sie. Was für ein Arschloch, denke ich, nehme Luisas Hand und wir gehen zum anderen Floor. Es tat weh, ihn so zu sehen, aber dann war es mir egal. Er hat mich nicht verdient, er hat es nicht verdient, dass ich ihm hinterher renne. Der zweite DJ legt nicht so gute Musik auf, wie der erste, also beschließen wir, wieder zurück zu gehen, ganz gleich ob er noch da sein würde oder nicht. Und wir tanzten wieder, hatten Spaß. Und dann? Dann sehe ich Kevin. Kevin G. Der Freund von dem Jungen, der mich geküsst hatte. Mein Herz begann zu rasen, so dass ich dachte, es springt mir gleich aus der Brust. War er auch da? Würde er mich erkenne? Ansprechen? Erneut küssen? Ich betete, er würde es tun. Dann kam er, sah einfach unglaublich hübsch aus. Es gibt da einen Jungen, an den Niemand heran kommt, niemand ist so hübsch wie dieser Junge. Aber er, er kommt da ran, er sieht einfach so gut aus. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, habe ich seine Schönheit wahrscheinlich nicht realisiert. Aber jetzt. Er sah so schön aus. Ich traute mich nicht, ihn anzusehen, gab Luisa aber Zeichen, dass er da war. Und sie freute sich für mich, weil sie weiß, wie gern ich ihn sehen wollte. Auch er hatte mich gesehen und sagte zu seinem Freund etwas über mich, wenig später schaute sein Freund mich an. Aber ich sah ihn immer noch nicht an, zu viel Angst. Schisser. Ich war so aufgeregt, meine Hände zitterten, wir blieben eine Weile auf dem Floor. Er sprach mich nicht an, sah mich nicht an. Es war so deprimierend und ich traurig, ich glaube, man sah es mir an. Und ich glaube auch, dass er mich den ganzen Abend mit Absicht nicht ansprach, weil er wusste, dass ich es wollte. Plötzlich kam Felix auf mich zu und tanzte mich an, ich bin nicht darauf eingegangen sondern habe ihn gefragt, was das soll. Er meinte, dass er mit mir reden müsse. Warum zur Hölle wollte er reden? Also gut, lass uns reden gehen. Wir waren draußen, Felix versuchte mich zu küssen, ich las es nicht zu, weil er nur noch an den Jungen denken konnte. Warum konnte er nicht hier bei mir sein? Felix ist der dreisteste Junge, den ich kenne, denn wenig später fragte er mich, ob er nicht bei mir schlafen könne, er weiß nicht, wie er heim kommt. Sicher. Geh doch zu der Alten, mit der du vorhin getanzt hast und frag sie ob sie mit dir schläft. Ich wusste, was er wirklich wollte. Arschloch. Arschloch. Arschloch. Ich machte mich frei von ihm und ging, ließ ihn stehen, alle sahen es. Geschieht ihm Recht! An diesem Abend sahen wir uns noch einige Male, er ignorierte mich. Irgendwann war er nicht mehr zu sehen. Scheinbar hatte er eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Den Jungen, sah ich ebenfalls noch einige Male, aber auch er ignorierte mich.
Und dann fuhren wir heim, ich war traurig, deprimiert, lag später weinend in meinem Bett. Ich wollte nur, dass er mich beachtete. Unzählige Jungen schenken mir ihre Aufmerksamkeit, nur der, von dem ich sie mir erhoffe, tut es nicht :/

2 Kommentare:

  1. Ich liebe deinen Blog so und deine Geschichte.. das mit deiner Schwester macht mich so unendlich traurig ! :( Mich kotzen die ganzen anonymen Spasten an, die meinen sie hätten sone riesen Ahnung und woha -.- ich könnt die so zusammenschreien. Sorry, aber sowas macht mich einfach wütend und traurig.. du schreibst verdammt schön, das bedeutet dir wahrscheinlich nichts, da du es verdammt oft hörst und so... aber ich wollte es einfach mal gesagt haben :x hm, vielleicht siehst du den typen ja bald nochmal, dann kannst du ihn ja vielleicht mal ansprechen :*
    Alles liebe und bleibe stark.. :*

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  2. i've send you a virtuel hug :D <3<3
    Das mit deiner Schwester find ich traurig :'(

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